Asbeck will Solarworld-Aktien kaufen

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In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) hat Frank Asbeck erläutert, in welcher Form er sich finanziell für die Rettung von Solarworld einsetzen will. Demnach plant der Chef des Photovoltaik-Konzerns, „einen zweistelligen Millionenbetrag zu investieren“. Den Griff in die Privatschatulle hatte Asbeck am Mittwoch im Solarworld-Geschäftsbericht zum ersten Quartal 2013 angekündigt. Das in Schieflage geratene Unternehmen plant einen Schuldenschnitt von rund 900 auf 350 Millionen Euro sowie einen anschließenden Kapitalschnitt von 95 Prozent. „Mein Anteil wird damit auf 1,4 Prozent fallen“, sagte Asbeck im Interview. Bei der anschließend geplanten Kapitalerhöhung wolle er seinen Aktienanteil dann mit Hilfe des erwähnten Millionenbetrages wieder signifikant aufstocken.
„Formal sind wir im dritten Quartal mit der Restrukturierung durch“, sagte Asbeck im „Handelsblatt“ weiter. Parallel bemühe sich das Unternehmen um einen strategischen Investor. „Unser Joint-Venture-Partner in Katar ist interessiert, sich als zweiter Investor neben mir in Solarworld signifikant zu engagieren.“ Solarworld ist mit 29 Prozent an Qatar Solar Technologies (QST) mit Sitz im Emirat Katar beteiligt, Joint-Venture-Partner sind die Qatar Foundation und die Qatar Development Bank. Ziel ist der Bau der ersten Produktionsstätte für Polysilizium auf der Arabischen Halbinsel. Bisher ist QST an Solarworld nicht beteiligt.
An Schloss Marienfels, das Asbeck just in dem Moment, als Solarworld ins Schlingern geriet, von Thomas Gottschalk gekauft hat, will der häufig als Sonnenkönig bezeichnete Unternehmer festhalten. In dem Interview bezeichnete er den Kauf als seine Privatsache und wies darauf hin, dass andere Vorstandsvorsitzende auch nicht in Zwei-Zimmer-Wohnungen leben würden. Schloss Marienfels in der Nähe von Remagen soll über 14 Zimmer, 800 Quadratmeter Wohnfläche und 100.000 Quadratmeter Wald verfügen – Asbeck zufolge „ein richtiges Denkmal-Schnäppchen“.
Am Mittwoch hatte Solarworld den Geschäftsbericht für das erste Quartal 2013 vorgelegt und darin einen deutlichen Umsatz- und Absatzeinbruch sowie ein tiefrotes Ergebnis präsentiert. Auch die Aktie des Photovoltaik-Konzerns schwächelt, sie pendelt im bisherigen Freitagshandel zwischen 0,76 Euro und 0,80 Euro. Aus Sicht von Warburg Research ist sie damit allerdings noch deutlich überbewertet: Die Analysten sehen das Kursziel bei 0,08 Euro und empfehlen das Papier zum Verkauf. (Petra Hannen)

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