Christian Laibacher legt zum Prozessauftakt Geständnis ab

Gerechtigkeit

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Die Meldung sorgte im Sommer für Wirbel: Christan Laibacher wurde in Untersuchungshaft genommen. Jetzt, drei Monate später, ist Prozessauftakt in Würzburg. Die Staatsanwaltschaft wirft Laibacher in der Anklageschrift eine zweistellige Zahl von Fällen der Steuerhinterziehung vor. Dabei geht es um eine mögliche Schadensumme von 9,1 Millionen Euro, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft pv magazine bestätigte. Als Zeugen sollten mindestens sechs Zollbeamte gehört werden. Der Prozess war auf zwei Verhandlungstage angesetzt. Wegen Fluchtgefahr befinde sich Laibacher weiterhin in Untersuchungshaft, so der Sprecher weiter.

Doch direkt zum Prozessauftakt legt Laibacher nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein vollumfängliches Geständnis ab und räumt die Taten ein. Er hat demnach als Geschäftsführer der ESC Verwaltungs GmbH & Co. KG im Zeitraum von 2014 bis 2016 die geltenden Mindestimportpreise für chinesische Solarmodule in Europa umgangen. Nach einem Bericht der „Main Post“ hat er zwar auf dem Papier die geltenden Preise an die chinesischen Photovoltaik-Hersteller gezahlt, allerdings im Nachhinein dann Rückerstattungen erhalten. Für diese Rückzahlungen soll Laibacher demnach eine Scheinfirma in Abu Dhabi gegründet haben. Nach dem Zeitungsbericht gab Laibacher an, seine Taten aufrichtig zu bereuen.

Laibacher ist Geschäftsführer von Solar Fabrik. Während seiner Zeit in Untersuchungshaft gab es allerdings die Ernnenung weiterer Geschäftsführer.* Seit Ende Juli sind Lukas Staab und Janina Sternheimer auf „North Data“ als neue Geschäftsführer des Photovoltaik-Unternehmens verzeichnet.

Ohne Geständnis hätte Laibacher eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren gedroht. Mit dem Geständnis kam es zu einer Verfahrensabsprache, wonach das Urteil maximal zwei Jahre Haft auf Bewährung betragen wird. Einen Teil des Geldes habe Laibacher auch bereits erstattet. Dies soll rund eine Million der Schadensumme von insgesamt 9,1 Millionen Euro betreffen, wie es von der Staatsanwaltschaft hieß.

*Anmerkung der Redaktion: Laibacher ist weiterhin Geschäftsführer von Solar Fabrik. Er hat sein Amt nicht niedergelegt, wie wir ursprünglich berichteten. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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